Im 2017 eröffneten Neubau der Folkwang Universität der Künste am Campus Nord stehen den Studierenden hervorragend ausgestatte Ateliers, Labore und Werkstätten zur Verfügung. Das Gebäude ist in seiner Konzeption und räumlichen Gliederung maßgeblich von der Anordnung der Werkstätten für die Ausbildung künftiger Industrial Designer, Kommunikationsdesiger und Fotografen geprägt: Rechts vom Atrium befinden sich die Werkstätten für Holz, Metall und Kunststoff sowie die Bankräume; gleich gegenüber vom Haupteingang die Advanced Technology Labore für Rapid Prototyping, Robotics und diverse digitale 3D Ausgabemaschinen; linker Hand vom Eingang befinden sich die Textilwerkstatt, die elektromechanische Werkstatt, die Buchbinderei sowie die druckgrafischen Werkstätten für Siebdruck, Risografie und Tiefdruck. In den oberen Geschossen gibt es zudem digitale Werkstätten für 2D-, 3D- und 4D- Medien sowie eine Keramikwerkstatt; darüber befindet sich das Reich der Fotografie mit Laboren für analoge Schwarz/weiss- und Farbfotografie sowie die digitalen Labore und die geräumigen Tageslicht- und Kunstlichtstudios.

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An der Folkwang Universität der Künste am Campus Nord ist im digitalen Zeitalter ein Werkstattkonzept entstanden, das die gestalterische Ausbildung im Wechselspiel zwischen den analogen und den digitalen Medien ermöglicht. Nicht nur aufgrund der Tradition hat die händische material- und verfahrensbasierte Gestaltung bei Folkwang einen hohen Stellenwert. Bei der Ausbildung von „Digital Natives“ bekommt das Haptische eine neue Bedeutung und wird immer wichtiger für die Entwicklung der gestalterischen Sensibilität. Die Wahrnehmung und physischen Fertigkeiten der Studierenden sind zunehmend geprägt vom ständigen Umgang mit mobilen Devices und der Kommunikation innerhalb der sozialen Medien. Auch Augmented Reality und andere neue mediale Sensationen und Technologien schaffen „alternative“ Wahrheiten“, die einen erneuten Abgleich mit dem körperlich wahrnehmbaren, mit dem Materiellen erfordern.

            Die Werkstätten sind Orte der physischen Erfahrungen und Experimente, die das Intellekt mit der Intuition verbinden. So wird ein Prozess angeregt, der es durch das gestalterische Tun ermöglicht, sich von vorgefassten Bildern und Meinungen zu lösen und für sich und andere zu erfahrbaren Erkenntnissen zu gelangen. Gepaart mit wissenschaftlicher Reflektion, mit  kulturellen und gesellschaflichen Fragen entsteht so eine Form der Wissensgenerierung, die zur Schaffung von positiven, lebenswerten Zukunftsmodellen beitragen kann.

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Die Gebäude des Fachbereichs Gestaltung: Quartier Nord + SANAA-Gebäude

Das Quartier Nord der Folkwang Universität der Künste am Campus Welterbe Zollverein bietet beste Bedingungen für das Studium Industrial Design (Bachelor & Master) in zwei herausragenden Gebäuden zwischen Ikonen der Industriekultur und zeitgenössischen Architekturperlen der Designstadt.
Im 19.000 Quadratmeter großen Neubau der Folkwang Universität der Künste „Quartier Nord“ sowie im ikonischen SANAA-Gebäude der Pritzker-Preisträger Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa residiert der Fachbereich Gestaltung mit den Studienprogrammen Fotografie, Industrial Design, Kommunikationsdesign sowie Kunst- und Designwissenschaft auf dem historischen Gelände der Zeche Zollverein. Der 2017 eröffnete Neubau beherbergt hier, am zweiten Essener Folkwang Campus neben dem Hauptsitz in Essen-Werden hervorragend ausgestattete Werkstätten, studentische Ateliers, Labore, Seminarräume und Büros. Das SANAA-Gebäude wird ergänzend für Lehre, Events, Ausstellungen und als studentische Arbeitszone genutzt.

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„Der neue Campus Welterbe Zollverein der Folkwang Universität der Künste bietet die einmalige Gelegenheit, künstlerische Exzellenz und Interdisziplinarität mit gesellschaftlicher Verantwortung sichtbar zu verorten. Dafür stehen wir inhaltlich seit 90 Jahren und ab 2017 nun auch sichtbar räumlich: Das Welterbe Zollverein, die anliegenden Stadtteile und unser Neubau werden ein Laboratorium für künstlerische, transdisziplinäre und wissenschaftliche Experimente der Folkwang Universität der Künste sein,“ so Prof. Dr. Andreas Jacob, Rektor der Folkwang Universität der Künste, anlässlich der Eröffnung des Campus Zollverein / Quartier Nord im Oktober 2017.

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Die Folkwang Universität der Künste im Zentrum der Industriekultur

Bis 1986 aktives Bergwerk, seit 2001 Welterbe der UNESCO und heute eines von Deutschlands bedeutendsten Architektur- und Industriedenkmälern: Die Zeche Zollverein bildet den eindrucksvollen Rahmen für das Studium im Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste. Im Umfeld umgenutzter Ikonen der Industriekultur wie dem ehemaligen Kesselhaus (vom Architekturbüro Foster & Partners zum Red-Dot-Design-Museum ausgebaut) und dem Ruhrmuseum in der früheren, von der Arbeitsgemeinschaft OMA/Böll umgebauten Kohlenwäsche, entstanden zwei eindrucksvolle Neubauten für die Lehre: Das würfelförmige SANAA-Gebäude sowie der 2017 eröffnete Neubau Quartier Nord des Fachbereichs Gestaltung.

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Den Titel UNESCO Welterbe erhielt die Zeche Zollverein für ihre einzigartige Industriearchitektur. Monumentalität und Sachlichkeit waren für die Zollverein-Architekten Fritz Schupp (1896-1974) und Martin Kremmer (1895-1945) kein Widerspruch. Der Ehrenhof ihrer 1932 eröffneten Schachtanlage wird gesäumt von strikt geometrisch geformten und geschickt gestaffelten Backsteinbauten monumentaler Größe. Die Architekten erhoben Ordnung, Klarheit, Disziplin und Flexibilität zum Maßstab: Die Zentralförderanlage folgte im Aufbau der Schule der Neuen Sachlichkeit und wurde nach ihrer Fertigstellung als architektonische und technische Meisterleistung gefeiert, als modernste Zeche der damaligen Zeit. Das Doppelbockfördergerüst von Schacht 12, heute Erkennungszeichen der Zeche Zollverein, wurde zum Vorbild für viele folgende Zentralförderanlagen.

            Nach der Stilllegung der letzten Förderanlagen von Zollverein im Jahre 1986 wurden die verbliebenen Tagesanlagen von Schacht 12, Schacht 1/2/8, Schacht 4/5/11 und Schacht 3/7/10 für eine neue Nutzung und als Industriedenkmal erhalten. Die Ernennung zum UNESCO Welterbe markierte den Beginn für den weiteren Ausbau des Geländes. Das Rotterdamer Büro OMA Office for Metropolitan Architecture entwickelte den Masterplan für die Umgestaltung in einen lebendigen Kultur- und Wirtschaftsstandort.

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