UNESCO Welterbe Zeche Zollverein

Die Folkwang Universität der Künste im Zentrum der Industriekultur

Bis 1986 aktives Bergwerk, seit 2001 Welterbe der UNESCO und heute eines von Deutschlands bedeutendsten Architektur- und Industriedenkmälern: Die Zeche Zollverein bildet den eindrucksvollen Rahmen für das Studium im Fachbereich Gestaltung der Folkwang Universität der Künste. Im Umfeld umgenutzter Ikonen der Industriekultur wie dem ehemaligen Kesselhaus (vom Architekturbüro Foster & Partners zum Red-Dot-Design-Museum ausgebaut) und dem Ruhrmuseum in der früheren, von der Arbeitsgemeinschaft OMA/Böll umgebauten Kohlenwäsche, entstanden zwei eindrucksvolle Neubauten für die Lehre: Das würfelförmige SANAA-Gebäude sowie der 2017 eröffnete Neubau Quartier Nord des Fachbereichs Gestaltung.

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Den Titel UNESCO Welterbe erhielt die Zeche Zollverein für ihre einzigartige Industriearchitektur. Monumentalität und Sachlichkeit waren für die Zollverein-Architekten Fritz Schupp (1896-1974) und Martin Kremmer (1895-1945) kein Widerspruch. Der Ehrenhof ihrer 1932 eröffneten Schachtanlage wird gesäumt von strikt geometrisch geformten und geschickt gestaffelten Backsteinbauten monumentaler Größe. Die Architekten erhoben Ordnung, Klarheit, Disziplin und Flexibilität zum Maßstab: Die Zentralförderanlage folgte im Aufbau der Schule der Neuen Sachlichkeit und wurde nach ihrer Fertigstellung als architektonische und technische Meisterleistung gefeiert, als modernste Zeche der damaligen Zeit. Das Doppelbockfördergerüst von Schacht 12, heute Erkennungszeichen der Zeche Zollverein, wurde zum Vorbild für viele folgende Zentralförderanlagen.

            Nach der Stilllegung der letzten Förderanlagen von Zollverein im Jahre 1986 wurden die verbliebenen Tagesanlagen von Schacht 12, Schacht 1/2/8, Schacht 4/5/11 und Schacht 3/7/10 für eine neue Nutzung und als Industriedenkmal erhalten. Die Ernennung zum UNESCO Welterbe markierte den Beginn für den weiteren Ausbau des Geländes. Das Rotterdamer Büro OMA Office for Metropolitan Architecture entwickelte den Masterplan für die Umgestaltung in einen lebendigen Kultur- und Wirtschaftsstandort.

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